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Die Möwe

Salzburger Landestheater, 2013

Inszenierung

Carl Philip von Maldeghem

Bühne

Karl-Heinz Steck

Kostüme

Alois Dollhäubl

Dramaturgie

Friederike Bernau


Arkadina

Sona MacDonald 

Treplew

Peter Marton 

Sorin

Pavel Fieber 

Nina

Claudia Carus 

Schamrajew

Axel Meinhardt 

Polina

Britta Bayer 

Mascha

Shantia Ullmann 

Trigorin

Christoph Wieschke 

Dorn

Sascha Oskar Weis 

Medwedenko

Sebastian Fischer

Auf einem Landgut in der Provinz treffen in jedem Sommer Stadturlauber auf die Landbevölkerung und bringen das Flair der Metropole in die wunderschöne, aber auch sehr ruhige Idylle. In diesem Jahr hat der junge Autor Trepljow einen avantgardistischen Theatertext geschrieben, in dem seine Geliebten Nina, die von Landflucht und einer großen Schauspielerkarriere träumt, die Hauptrolle spielt. Obwohl von ihrer Kunst überzeugt, sind beide in hohem Grade nervös, denn im Publikum sitzt die berühmte Schauspielerin Arkadina, Trepljows Mutter, mit dem sehr erfolgreichen Schriftsteller Trigorin. Ihre ständigen Nörgeleien führen dazu, dass Trepljow immer wieder nicht nur sein schriftstellerisches Talent, sondern sein ganzes Leben in Frage stellt. So genügt auch diesmal eine geringschätzige Bemerkung seiner Mutter und er bricht die Aufführung ab. 
Nina folgt dem deutlich prominenteren Trigorin nach Moskau. Der Schmerz beflügelt zwar Trepljows schriftstellerische Tätigkeit und verhilft ihm zum Durchbruch, aber glücklich macht ihn dieser jahrelang erträumte Erfolg nicht. Genauso wenig findet Nina ihr privates oder berufliches Glück. Zwei Jahre später, zurück auf dem Gutshof, scheint das Leben aller Beteiligten nur bergab gegangen zu sein.

Der russische Arzt und Schriftsteller Tschechow (1860-1904) nennt seine Stücke »Komödien«. Und er zeigt uns unsentimental und in chirurgischer Präzision eine Gesellschaft, die schon lange nicht mehr an Bewegung oder Veränderung glaubt. Denn anstatt zu versuchen, ein eigenes Lebenskonzept zu entwickeln, kann die jüngere Generation in der »Möwe« sich unter der Last des Erfolgs der Älteren nicht entfalten. Und die ältere Generation erträgt die nachdrängenden Talente nicht, denn ihr sind die Ideale längst abhanden gekommen.

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